
Jean-Michel Renaudeau, Geschäftsführer der Unternehmens-Gruppe, geht davon aus, dass der Umsatz im Gesamtjahr 2015 um 13 Prozent auf 90 Mio. EUR steigt.
(Bildquelle: David Löh/Redaktion Plastverarbeiter)
Die Umsätze des Roboterherstellers Sepro, Dietzenbach, übertrafen Mitte Oktober jene des gesamten Jahres 2014: Damals lagen diese bei 79,2 Mio. EUR. Jean-Michel Renaudeau, Geschäftsführer der Unternehmens-Gruppe, geht davon aus, dass der Umsatz im Gesamtjahr 2015 um 13 Prozent auf 90 Mio. EUR steigt. „Ich hoffe, es wird noch ein bisschen mehr“, fügt er hinzu.
Gegliedert nach Regionen rechnet Renaudeau für das Jahr 2015 in Europa mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent. In Asien und Südamerika wuchs das Unternehmen mit 68 beziehungsweise 73 Prozent ungleich stärker – allerdings ausgehend von einem wesentlich geringeren Niveau. Das länderspezifische Wachstum wird in den beiden wichtigsten Märkten Deutschland und Frankreich voraussichtlich 9 und 51 Prozent betragen. Allein diese beiden Länder liefern dem Unternehmen 31 Prozent seines Umsatzes. In China legte der Umsatz um rund 60 Prozent zu.
Unterm Strich erhöhte sich der Umsatz des Unternehmens seit der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2009 um beinahe 250 Prozent. Um diese Entwicklung zu unterstützen, baute das Unternehmen seine Aktivitäten in den USA und Deutschland – den beiden wichtigsten Märkten außerhalb Frankreichs – überproportional aus. Zudem eröffnet es im nächsten Jahr eine neue Tochtergesellschaft in Kanada. Diese soll es ermöglichen, den wichtigen nordamerikanischen Markt besser zu betreuen. Dort erwirtschaftet der Hersteller rund 20 Prozent seines Umsatzes. Zuletzt lag das Wachstum bei 5 Prozent.
Renaudeau führt das Wachstum von Sepro in erster Linie auf die nachhaltige Strategie der Kooperationen zurück. „Wir sind offen für die Zusammenarbeit sowohl mit Herstellern von Spritzgießmaschinen als auch mit weiteren Automationsanbietern und Forschungseinrichtungen.“

Die 5-Achs-Roboter der 7X-Baureihe basieren auf der gleichen mechanischen Plattform wie die 3-Achs-Roboter der S7-Baureihe, verfügen jedoch über eine servomotorische Handachse mit zwei Antrieben.
(Bildquelle: Sepro)
Drei neue Linearroboter
Der Hersteller präsentierte drei neue Roboter-Baureihen auf der Fakuma 2015. Sie eignen sich für Spritzgießmaschinen mit einer Schließkraft von 700 bis 5.000 Tonnen. Zu diesen gehören der 5-Achs-Roboter 7X-55 aus der neuen Premium 7X-Baureihe sowie der große Universalroboter Strong 50. Der dritte im Bunde ist die Baureihe S7, ebenfalls eine 3-Achs-Roboter-Baureihe für Spritzgießmaschinen mit großen Schließkräften. „Die neuen großen Roboter vollenden die im Jahr 2008 gestartete Neuerung der gesamten Produktlinie“, erklärt Renaudeau.
Die Roboter übertreffen die bisher größten Modelle der G4-Baureihe: Die S7- und 7X-Roboter verfügen über eine längere Entformachse, längere Vertikalhübe und eine größere Tragfähigkeit als ihre G4-Vorgänger. Das SLS-Führungssystem (Sepro-Linear-System mit Profilschienen) auf der horizontalen Achse und dem Vertikalarm sorgt für Stabilität und Funktionssicherheit bei hohen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten. Der Vertikalarm besteht aus einem leichten, aber steifen Aluminiumprofil. Die intelligente Antriebstechnik reduziert den Geräuschpegel und Energieverbrauch und gleichzeitig den Wartungsbedarf.
Zwei 3-Achs-Roboter
Die 3-Achs-Roboter der S7-Baureihe sind in drei Modellen erhältlich: Der S7-45 eignet sich für Spritzgießmaschinen von 700 bis 1.300 Tonnen Schließkraft, der S7-55 für Maschinen von 1.200 bis 2.500 Tonnen und der S7-75 für Maschinen von 2.300 bis 5.000 Tonnen. Diese Baureihe verfügt über das höchste Qualitätsniveau aller Baureihen des Herstellers und eignet sich für komplexe Anwendungen.
Verglichen mit den G4-Modellen der Vorgängergeneration verfügt die S7-Baureihe über einen um 10 bis 15 Prozent längeren Standard-Entformhub und einen um 4 bis 10 Prozent längeren Vertikalhub. Die Tragfähigkeit stieg um 50 Prozent.
Die Roboter der Strong-Baureihe erweitern das Angebot wirtschaftlicher und universell einsetzbarer Roboter. Sie ergänzen die kleinere Success-Baureihe nach oben und sind geeignet für Maschinen bis zu 2.800 Tonnen Schließkraft. Die Roboter der Baureihe eignen sich für einfache Pick-und-Place-Anwendungen und einfache nachgelagerte Anwendungen. Dennoch sind die Roboter mit ihren drei servogetriebenen Achsen schnell.
Ein 5-Achs-Roboter
Die 5-Achs-Roboter der 7X-Baureihe basieren auf der gleichen mechanischen Plattform wie die 3-Achs-Roboter der S7-Baureihe, verfügen jedoch über eine servomotorische Handachse mit zwei Antrieben, die der Hersteller zusammen mit Stäubli Robotics, Bayreuth, entwickelte. Im Unterschied zu pneumatischen Rotationen, die ausschließlich einen Drehwinkel von 0°/90° oder von 0°/90°/180° abdecken, können die Drehgelenke der 7X-Baureihe Drehwinkel von 0° bis 180° und von 0° bis 270° oder jeden beliebigen Teil dieser Drehbewegungen abfahren. Deren Servomotoren verfügen über Positionsgeber, die die exakte Position der Antriebswelle erfassen. Somit ist der Roboter jederzeit in der Lage, komplizierte Bewegungen auf allen Achsen gleichzeitig durchzuführen.